Interview mit Bebetta
- von Kai Schöning
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Sie ist wohl aktuell das heißeste DJ-Häschen aus Deutschland. Bebetta, gebürtige Bremerin, kommt am 02.10. in die Energie Leitzentrale zurück in Ihre Heimat für ein minimalistisches DJ-Set der Extraklasse. Neben den Gigs in ihrer aktuellen Heimat Frankfurt, spielt die 26 Jährige auch schon im Tresor in Berlin. Und das, obwohl Bebetta erst seit 2008 auflegt. Ihr Rezept? Die saubere Mix-Technik, den Charme und die Ausstrahlung, die Crowd zum Kochen zu bringen, sowie eine Prise musikalische Arglosigkeit, die für die besonderen und überraschenden Momente in ihren Sets sorgt. Wir haben uns mit ihr zum Interview getroffen, seht hier, was sie zu Bremen sagt, wie sie zur Deejane wurde und einiges mehr....
1. Kurz zu dir. Du wohnst zwar mittlerweile in Frankfurt am Main, bist aber gebürtige Bremerin und hast hier auch vor 2 Jahren mit dem Auflegen angefangen.
Hat sich bisher alles so entwickelt, wie du es dir gewünscht hast oder hätte etwas anders sein sollen?
Es war damals eigentlich gar nicht meine Absicht, den Weg einer Djane einzuschlagen. Ich war mehr an Partyorganisationen beteiligt, bis ich gemeinsam mit einem Freund vor 2 Jahren im damaligen Lonely Planet Boy meinen Geburtstag gefeiert habe und ich dort die ersten Platten auflegte. Anschließend kam es zur Anfrage für meinen ersten Gig und so ging es immer weiter.
Von daher bin ich mit der Entwicklung mehr als zufrieden. Ich durfte schon auf tollen Events spielen, wie beispielsweise auf der Fusion oder der Nature One und bin Resident im Tresor Berlin.
Außerdem konnte ich dieses Jahr mit meinen ersten Arbeiten im Studio anfangen und die Radioshow "Straight Night Radio" vor ein paar Wochen auf Play.fm starten.
2. Wo sind momentan deine Stationen als Djane?
Ich bin im Moment in fast ganz Deutschland unterwegs und habe auch schon ein paar Auftritte im Ausland, wie z.B. italien und Vietnam absolvieren können.
3. Wie ist das so für dich, umher zu touren?
Es macht mir sehr viel Spaß! Das Publikum ist von Stadt zu Stadt immer wieder anders, was für mich eine schöne Abwechslung und Herausforderung ist.
Besonders die Erfahrung in Vietnam war großartig!
Manchmal sind die Fahrten zwar anstrengend, aber es haben sich da schon einige Beschäftigungen gefunden, um sich auf der Reise abzulenken. So entstehen beispielsweise meine selbstgestalteten Promo-CDs, die ich bei meinen Auftritten immer verteile.
4. Wenn dann die Heimat ruft, ist es dann immer noch so wie früher, oder bemerkst du Unterschiede? Vermisst du was in Frankfurt?
Es hat sich hier natürlich schon einiges verändert, aber es fühlt sich immer noch nach Heimat an.
Bremen ist für mich nach wie vor eine kreative und inspirative Stadt mit einem Flair, wie ich es bisher noch in keiner anderen Stadt erlebt habe.
Ich vermisse auf jeden Fall meine Familie und meine Freunde. Auch, sich einfach mal an den Osterdeich zu setzten und anschließend im Steintor nen Kaffe zu trinken, wäre in Frankfurt manchmal ganz schön.
Das einzige, was ich nicht unbedingt vermisse und sich auch kaum verändert hat, ist das Wetter. Aber das gehört einfach dazu.. ;-)
5. Wie kann man die Partyszene in Bremen mit der in Frankfurt vergleichen?
Ich bin zwar nicht ganz so oft in Frankfurt als Gast unterwegs, aber ich kann auf jeden Fall sagen, dass Frankfurt schon eine größere Vielfalt an Clubs bietet.
Hier in Bremen ist die Clubauswahl zwar nicht ganz so groß, aber genau deswegen steigt die Vorfreude auf die nächste Lieblingsparty umso mehr.. jedenfalls war es immer bei mir so. :-)
6. Wenn man so viel auf Reisen ist, stellt sich natürlich auch die Frage Vinyl oder Mp3?
Ja, manchmal tut der Rücken weh vor lauter Plattenkisten schleppen.. aber ich liebe Vinyl!
Allein der Einkauf ist wie ein kleines Ritual. Ich sitze auch gerade wieder auf heißen Kohlen, da demnächst eine frische Plattenlieferung eintrudeln wird. Vorfreude ist ja bekanntlich die Schönste! ;-)
Das wichtigste für mich ist der Sound, und der ist bei Mp3´s nach wie vor hörbar schlechter als bei der Vinyl.
Die Mp3 ist zwar ein wichtiges neues Medium für die Musik, doch war ich auf vielen Partys mit meinen Platten der Retter in der Not, weil die digitale Technik Aussetzer hatte oder Abgestürzt ist.
7. Was steht bei dir noch in Zukunft an? Hast du Projekte geplant?
Es steht noch sehr viel Arbeit im Studio bevor, da ich mich vor allem auf das Produzieren konzentrieren möchte. Schließlich müssen irgendwann eigene Tracks her. Auch die Zusammenarbeit mit meiner Agentur Next Level (www.next-level-berlin.com) wird in Zukunft ein wichtiger Bestandteil sein, da es noch viele Clubs und Festivals gibt, bei denen ich gerne mal spielen würde.
Foto By Marie Staggat