Interview: Kris Menace
- von Lars
- am
Am 10. Juni ist mit KRIS MENACE ein weiterer Top-Produzent, Remixer und DJ zu Gast bei der Houserocker im Bremer Modernes. Als einer der wohl meist gefragten Produzenten dieser Zeit gelingt ihm der Spagat zwischen Underground und Massenkompatibilität wie kaum ein anderer. Artist PR sprach mit dem vielbeschäftigten Sympathieträger KRIS MENACE
Artist PR: Depeche Mode, Robbie Williams, Kylie Minogue, Moloko, Underworld, Air – es gehört seit einiger Zeit bei den Großen zum guten Ton sich von Kris Menace remixen zu lassen. Wie läuft da die Zusammenarbeit ab? Und wen hast Du persönlich getroffen?
KRIS MENACE: In erster Linie kommt eine Remixanfrage an meinen Manager vom Label des entsprechenden Künstlers der sich zuvor mit seinem Manager mögliche Wunschkandidaten ausgesucht hat. Mein Manager trifft meist eine Vorauswahl und leitet mir dann die interessanten Themen weiter. Letztendlich entscheide ich dann ob ich den Remix mache... In nächster Instanz erhalte ich die Parts (Vocals, Instrumente...), sogenannte "Stems" von den Produzenten der Original Version mit denen ich dann später arbeite. Es kommt schon vor, dass ich einige der Künstler persönlich treffe, aber das ist eher die Ausnahme.
Artist PR: Mit ‚Discopolis’ gelang Dir 2005 nicht nur der internationale Durchbruch, Deine Debütsingle gehört bis heute zu den absoluten House-Hymnen. Was passierte im Anschluss?
KRIS MENACE: Jupiter war die damalige Nachfolge-Single welche ebenfalls auf 1 bei den bekannten Plattformen wie Beatport avancierte und dahingehend einer der meistverkauften Tracks des selben Jahres wurde. Danach kamen Produktionen zusammen mit Felix da Housecat, Fred Falke, Spooky, mein 3 CD Album ‚Idiosyncrasies’, weitere Singles, einige Remixe sowie jede Menge Auftritte von Japan über Südamerika und Canada bis hin zu ganz Europa.
Artist PR: Deine druckvollen, teilweise brachialen aber verspielten Produktionen funktionieren sowohl in der Masse als auch im Underground. Wie gelingt Dir diese Balance?
KRIS MENACE: Ich versuche stets mir treu zu bleiben und meine Vorstellung von Melodien einzubringen ohne dabei kitschig zu wirken. Ob und wiefern das Underground oder Masse ist kann ich selbst nie sagen. Ich mache einfach was ich fühle.
Artist PR: Wie bereitest Du Dich auf Deine DJ Sets vor und nach welchen Kriterien wählst Du Deine Tracks aus?
KRIS MENACE: I go with the flow und spiele einfach aus dem Bauch heraus. Ich bereite nichts wirklich vor sondern fange einfach mit etwas an und schaue was passiert... manchmal hast du Abende wo du spielen kannst was du willst und die Leute sind aus dem Häuschen. Es gibt aber auch Gigs wo einfach nichts funktionieren will... das ist aber eher ganz selten der Fall.
Artist PR: Labelbetreiber, Produzent, Remixer, DJ - wie sieht ein ganz normaler Tag bei Kris Menace aus?
KRIS MENACE: Mittags aufstehen, Emails checken, abarbeiten was im Büro liegengeblieben ist,
dann Abends ins Studio gehen und die Nacht durcharbeiten. Bei Anbruch des Tages ins Bett gehen. Nachts kann ich einfach besser arbeiten, da stört mich auch niemand...
Artist PR: Mit wem möchtest Du unbedingt mal zusammen arbeiten?
KRIS MENACE: Das kann ich spontan gar nicht beantworten. Es gibt natürlich viele tolle Künstler mit denen man gerne einmal zusammenarbeiten möchte.
Artist PR: Welches Deiner zahlreichen Projekte liegt Dir momentan besonders am Herzen?
KRIS MENACE: Ich habe gerade mit KoweSix von Moonbootica das Projekt ‚Black Van’ ins Leben gerufen. Die erste Veröffentlichung war auf dem New Yorker LCD Soundsystem Label DFA, welche auf fast sämtlichen Downloadplattformen auf 1 ging. Danach folgte eine follow up auf Permanent Vacation (Tensnake etc...). zusammen mit HolyGhost! an den Vocals. Ein Album folgt gegen Ende des Jahres/ Anfang nächsten Jahres. Ebenfalls wird es ein neues Kris Menace Album geben sowie 2 neue Projekte an denen ich gerade arbeite.
Artist PR: Im Juni bist Du bereits das vierte Mal auf der Houserocker in Bremen gebucht? Was verbindet Dich mit Bremen und der Veranstaltungsreihe?
KRIS MENACE: Ich war früher bereits oft privat in Bremen unterwegs und finde dass die Stadt eine tolle Vergangenheit hat. Bremen ist „open minded“ und versteht auch mal Sachen, die in anderen Städten etwas schwieriger wären. Ich freue mich jedes Mal in Bremen aufzulegen. Besonders bei den Houserockern, die über die Jahre auch privat sehr gute Freunde von mir geworden sind.
Hier gehts zu den Houserocker Fotos mit Kris Menace